Ko�ci� pod wezwaniem �w. Stanis�awa i �w. Wac�awa w �widnicy

 
 

Schon zu Beginn der Reformation nahm die gesamte Bevölkerung von Schweidnitz den Protestantismus in der lutherischen Form an. Der Stadtrat widersetzte sich der Besetzung der Pfarrersstelle durch den Breslauer Bischof und engagierte evangelische Geistliche. Ab 1535 wurde das Abendmahl in beiderlei Gestalt angenommen, auch wurde die Ohrenbeichte und das Zölibat der Priester abgeschafft. Im Jahre 1561 ging die Pfarrkirche in die Hände der Protestanten über und wurde die evangelische Hauptkirche der Stadt. Am 3. Juni 1583 beschlossen der ältere Glöckner Paul Faber sowie David Stoll aus Leutmannsdorf, der Sonnenuhren bauen konnte, eine solche an der Westwand des Turms anzubringen. Sie ließen sich in einer hölzernen Kiste hinaufziehen, jedoch riß das Seil, bevor sie die halbe Höhe erreicht hatten. Die beiden Unglücklichen kamen dabei ums Leben. Im gleichen Jahr, am 15. September, erschütterte ein Erdbeben die Stadt Schweidnitz.

Während des Dreißigjährigen Krieges mußte die Kirche an die Jesuiten abgegeben werden. Ende Januar 1629 wurde in der durch den Breslauer Hilfsbischof Liesch von Hornau erneut geweihten Kirche begonnen, wieder katholische Messen zu feiern. Später, je nachdem, welche Truppen gerade in Schweidnitz stationiert waren, wurde das Gotteshaus abwechselnd von Protestanten und Katholiken genutzt, bis schließlich im Jahre 1644, als die Stadt von kaiserlichen Truppen eingenommen worden war, die Kirche endgültig den Katholiken übergeben wurde. Im Jahre 1659 befahl der Papst dem Bischof, im Streit zwischen den Breslauer Klarissinnen und den Jesuiten zugunsten der Jesuiten zu entscheiden. Die Angelegenheit wurde im Jahre 1660 endgültig beendet, als die Patronatsrechte an der Pfarrkirche für 6600 Gulden an die Jesuiten übertragen wurden. Nachdem sie die Pfarrei übernommen hatten, bauten sie das Gebäude des Jesuitenkollegs dazu (1667), eine Schule sowie ein Konvikt (Internat). 113 Jahre lang war der Rektor des Jesuitenkollegs gleichzeitig der Propst der Pfarrkirche St. Stanislaus und Wenzel. Die Jesuiten ließen das Innere des Gotteshauses umbauen. Dabei wurden viele Epitaphe, Grabplatten und frühere Altäre entfernt sowie eine neue Barockausgestaltung vorgenommen.

Die meisten Schnitzarbeiten wurden von Schweidnitzer Künstlern durchgeführt: von dem Jesuiten Johannes Riedel (fast die ganze Arbeit) sowie von Georg Leonhard Weber. Erwähnenswert ist, dass das riesige Dachgeschoss der Kirche von den Jesuiten zum Getreidespeicher umfunktioniert wurde. Im Jahre 1740 wurde Schlesien von preußischen Truppen eingenommen. Dies war der Beginn einiger Kriege, in deren Folge die Kirche großen Schaden erlitt. Die Preußen machten die Kirche zum Kriegsgefangenenlager, später zum Getreidelager (in den Jahren 1757-1772). Zu dieser Zeit wurden fast alle Beichtstühle und Bänke vernichtet sowie Gemälde und Altäre beschädigt. Erst 1773 wurde die Kirche wieder zu geistlichen Zwecken genutzt. Später, in den Jahren 1778 – 1779, wurde in ihr ein Militärhospital eingerichtet. Nach Auflösung der Gesellschaft Jesu (in Schlesien erst 1776) wurden die Schweidnitzer Jesuiten Diözesanpriester, die dem Breslauer Bischof unterstanden. Der letzte Rektor des Jesuitenkollegs blieb weiterhin Propst in Schweidnitz. Durch königlichen Erlaß wurden alle Jesuitenkirchen, Kollegs und andere Gebäude Eigentum des preußischen Staates.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde trotz der im Jahre 1832 durchgeführten Renovierung eine grundlegende Instandsetzung der Schweidnitzer Pfarrkirche notwendig. Sie wurde 1893 unter Propst Hugo Simon begonnen und 1909 vollendet. Die Polychromie des Hauptschiffes wurde erneuert, die Seitenschiffe und Kapellen wurden neu gestrichen sowie die Konstruktion des Kirchenschiffs sowie der Turm erneuert. Die Renovierung kostete eine halbe Million Goldmark und wurde von der preußischen Regierung, dem Bischof von Breslau sowie den Gemeindemitgliedern finanziert. Während der Bombardierung der Stadt Schweidnitz durch die Rote Armee am 11. Februar 1945 traf eine Bombe das Pfarrhaus, zum Glück, ohne größeren Schaden am Gotteshaus anzurichten. Zur Tausendjahrfeier der Christianisierung Polens 1966 wurde die Innenausstattung der Kirche erneuert, 1979 hingegen wurde der alte Sandsteinfußboden durch einen neuen aus Granit ersetzt. In den letzten Jahren wurden weitere Renovierungsarbeiten durchgeführt, u.a. wurde teilweise die Polychromie in der Kapelle der Schweidnitzer Mutter Gottes erneuert sowie die Dachbedeckung ausgetauscht.

 
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